Fieber by Robin Cook

Fieber by Robin Cook

Autor:Robin Cook
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-01-16T23:00:00+00:00


Noch bevor der Radioaktivitätszähler anfing, die Elektronen zu registrieren, die von den Reagenzgläsern ausgingen, wußte Charles, daß die Gewebekultur mit Michelles Leukämiezellen die radioaktiven Nukleotiden absorbiert und aufgenommen hatte. Diese war das letzte Stadium seines Versuchs, eine konzentrierte Lösung eines Oberflächenproteins herzustellen, das Michelles Leukämiezellen von ihren normalen Zellen unterschied. Dieses Protein war für Michelles Körper etwas Fremdes, aber der Blockierungsfaktor, von dem Charles wußte, daß er auch in Michelles Immunsystem wirkte, verhinderte, daß dieser Fremdkörper abgestoßen wurde. Diesen Blockierungsfaktor hatte Charles untersuchen wollen. Wenn er nur etwas mehr über die Wirkungsweise des Blockierungsfaktors gewußt hätte, vielleicht wäre es möglich gewesen, ihn zu hemmen oder sogar ganz auszuschalten. Charles war tief enttäuscht, seine Arbeit so nahe vor einer Lösung aller Fragen abbrechen zu müssen. Gleichzeitig mußte er eingestehen, daß ihn sein Projekt durchaus noch weitere fünf Jahre in Anspruch nehmen konnte und daß der Erfolg keinesfalls schon garantiert war.

Charles schloß den Inkubator mit der Gewebekultur und ging zu seinem Schreibtisch. Er wunderte sich, daß Ellen noch nicht ins Labor zurückgekommen war. Charles wollte noch einmal das Canceran-Projekt durchsprechen, und sie war die einzige Person, die genug davon verstand und der er noch vertraute.

Er setzte sich und versuchte, nicht mehr an das demütigende Gespräch mit Dr. Ibanez und den beiden Weinburgers zu denken. Statt dessen erinnerte er sich an seinen frustrierenden Besuch bei der Umweltschutzbehörde, was seine Stimmung auch nicht sonderlich hob. Im Grunde mußte er selbst über seine Naivität lachen, daß er tatsächlich geglaubt hatte, man brauchte nur zu einer Regierungsbehörde zu gehen, um sofort etwas zu erreichen. Er überlegte, ob es für ihn überhaupt einen Weg gab, an ein Foto zu gelangen, das die Vergiftung des Flußwassers durch Recycle beweisen konnte. So sehr er das bezweifelte, er mußte es versuchen.

Aber wenn er ohnehin selbst den Beweis für den Umweltskandal zu liefern hatte, vielleicht sollte er Recycle dann auch gleich selbst vor Gericht bringen, ohne lange auf die USB zu warten. Charles wußte sehr wenig von Recht und Gesetz, aber es gab eine Informationsquelle, die ihm offenstand. Die Anwaltskanzlei, mit der das Weinburger-Institut zusammenarbeitete.

Die linke untere Schublade seines Schreibtisches benutzte Charles als Ablage für allgemeine Informationsbroschüren. Auf dem Boden des Fachs fand er, was er suchte, ein dünnes Heft mit dem Titel ›Willkommen im Haus: Dies ist Ihr Weinburger-Institut für Krebsforschung‹. Am Ende der Broschüre war eine Liste, die alle wichtigen Adressen verzeichnete, darunter auch die von Hubbert, Hubbert, Garachnik und Pearson. Hinter der Anschrift der Kanzlei waren mehrere Telefonnummern angegeben. Charles wählte die erste.

Nachdem Charles sich vorgestellt hatte, wurde er sofort zu Mr. Garachniks Büro durchgestellt. Auch hier war die Sekretärin außerordentlich herzlich, und innerhalb weniger Minuten war Charles mit Mr. Garachnik verbunden. Offensichtlich war das Weinburger-Institut ein geschätzter Klient.

»Ich hätte gern ein paar Auskünfte«, sagte Charles. »Ich möchte eine Klage gegen einen Betrieb einreichen, der Giftstoffe in einen Fluß leitet, und wüßte nun gern von Ihnen, wie ich dabei am besten vorgehen soll.«

»Das beste wäre es, wenn wir unseren Spezialisten für Umweltrecht mit der Sache betrauen«, sagte Mr. Garachnik.



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